Der Limes ist das längste Bodendenkmal Europas – und ein Teil der 550 Kilometer langen einstigen römischen Grenzbefestigung führt mitten durch das Kannenbäckerland. Das heutige UNESCO-Welterbe Limes trennte einst die hoch entwickelte Kultur der römischen Antike von den „barbarischen“ Germanen – und teilte so früher auch das Kannenbäckerland in einen römischen und einen germanischen Teil. Noch heute kann man hier auf den Spuren der Römer wandeln und das Weltkulturerbe hautnah und aktiv erleben.
Der Hillscheider Limespfad bietet auf einem ca. sechs Kilometer langen Rundweg zahlreichen Informationen sowie einen rekonstruierten Limesturm und ein Limeskleinkastell. In ungeraden Jahren findet zudem in Hillscheid das Limesfest am 1. Sonntag im September statt. Nächster Termin ist am Sonntag, 7. September 2025 von 11 - 18 Uhr
Weitere Informationen erhalten Sie beim Verein Deutsche Limes-Straße.
Vom Limesturm bis zum Kastell und zurück wurde ein Limespfad als Rundweg angelegt, der diese Limesmonumente mit einander verbindet. Auf Stationstafeln wird Limesverlauf und dorfgeschichtliche Besonderheiten aufmerksam gemacht. Zusätzlich ist eine ausführliche Wegebeschreibung in einem Flyer dargestellt, der am Turm und Kastell in einer Box bereitgehalten wird.
Hier findet man den Flyer zum Limespfad!
Link zur Route in Outdooractive!
Der Limesturm ist für Hillscheid ein Markenzeichen geworden. Erleben Sie einen virtuellen Rundgang durch den Hillscheider Limesturm.
Weithin sichtbar steht der Limesturm 1/68, der 1994 nach der neuesten Limesforschung rekonstruiert wurde. Der quadratische Grundriss hat eine Seitenlänge von ca. 5 m und der Turm hat eine Höhe von ca. 12 m. Die Ortsgemeinde Hillscheid, der Westerwaldverein, Zweigverein Hillscheid und viele kleine und große Spender haben den Bau dieses Steinturmes möglich gemacht.
Der Schnitt durch den Turm zeigt die Funktion der 3 Ebenen. Im Erdgeschoß lagerten die Vorräte, der Einstieg über eine Leiter erfolgte in die Wohnebene und das 2. Obergeschoß mit äußerem Umgang war die Wachebene.
Im Turm befindet sich ein kleines Museum mit Wandbildern im Aufgang und Exponaten im Obergeschoß. Der Turm ist von 1. Aprilwochenende bis letztes Oktoberwochenende samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 - 17 Uhr für Besichtigungen geöffnet.
Die Gemeinde Hillscheid hat 2002 auf Anregung des Westerwaldvereins einen Informationspavillon neben dem Limesturm errichtet. Dieser Pavillon soll Besuchern die Möglichkeit bieten, vertiefende Informationen anhand von Büchern, Tafeln, Filme usw. über den Limes zu erhalten. Da der Pavillon mit Küche, sanitären Einrichtungen und Heizung ausgerüstet ist, kann er Hillscheider Vereinen und auch Privatpersonen gegen Gebühr zu Festen zur Verfügung gestellt werden.
Im Limespavillon ist auf einem Wandbild in leuchtenden Farben die geschichtliche Entwicklung der Bauphasen der Türme und Grenzbefestigungen dargestellt.
An der Giebelseite des Pavillons wurde eine Tafel angebracht, die auf das wenige Kilometer entfernte Limes-Kleinkastell hinweist. In einem Kasten neben der Tafel befinden sich Faltblätter, die Besuchern den Wanderweg zum Kastell erläutern.
Im Jahre 1833 fand Oberstleutnant F.W. Schmidt die Überreste der Mauern und Wälle der Kastellbefestigung noch in beträchtlicher Höhe vor. Er schreibt: „Die äußeren Seiten der alten Burg bei Hillscheid sind im Quadrat 60, die des Reduits 30 Schritt lang und der Wall des letzteren noch 6 bis 8 Fuß, der äußere hingegen nur 4 bis 6 Fuß hoch".
Ausgrabungen 1999 - 1857 bemerkte Oberst v. Cohausen, dass die Reste der größeren Befestigung verschwunden waren. Die Steine wurden für den Wegebau verwendet und die Fläche von der Forstverwaltung eingeebnet. Im Frühjahr 1894 wurden die ersten Ausgrabungen von Dahm in Angriff genommen. Dahm hat in seinem Bericht über die Ausgrabungen eine detaillierte Beschreibung der Anlage wiedergegeben und alle Maße des Bauwerks bestimmt, wenn auch später einige Details in Dahm`s Aufzeichnungen angezweifelt werden.( Quelle: „Der Obergermanisch-Raetische Limes des Römerreiches" im Auftrage der Reichslimeskonstruktion, 1936)
Im März 1998 wurde das Gelände an der „Lang-Guck" in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der Forstverwaltung von freiwilligen Helfern des Westerwaldvereins abgeholzt. Von Juni bis Oktober 1999 wurden dann Ausgrabungen im nordwestlichen Teil des Geländes vom Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt.
Spatenstich - Der 1. Spatenstich zur Rekonstruktion der Grundmauern des Kleinkastells Hillscheid erfolgte am 12. März 2003. V.l.n.r.: Verbandsbürgermeister Johannsen, Landrat Weinert, Dr. Jost - Landesamt für Denkmalpflege -, Ortsbürgermeister Breiden
Rhein-Mosel-News
Limes Cicerone in Hillscheid